Verkaufen wie die Profis – Die besten Tipps für den Verkauf auf dem Flohmarkt – Teil 2
Wichtige Verhaltensregeln für Flohmarktverkäufer
Es gibt Flohmarkthändler, die starren ihre potenziellen Kunden mit missmutigem Gesichtsausdruck an als wollten sie sagen: „Komm bloß nicht zu mir, ich bin schlecht gelaunt und mache das hier nur, weil mich die blanke Armut dazu gezwungen hat!“ Es wird euch nicht überraschen, aber diese Art von Verkäufer macht in der Regel keine guten Geschäfte. Ein erfolgreicher Händler hat immer ein Lächeln auf den Lippen, er steht mit offener Körperhaltung hinter seinem Stand (keine verschränkten Arme) und wenn sich die Gelegenheit bietet, fängt er ein Gespräch mit den Besuchern an. Er ist freundlich, höflich, schlagfertig und witzig.
Der ideale Flohmarkthändler ist ein extrovertierter und fröhlicher Mensch, der leicht Kontakte knüpft und gerne im Mittelpunkt steht. Klar, nicht jeder ist von Natur aus mit diesen Eigenschaften gesegnet, aber es lohnt sich auf jeden Fall etwas aus sich herauszugehen und selbst ein Gespräch zu beginnen. Wenn ihr nicht wisst, worüber ihr mit den Leuten reden sollt, habe ich hier ein paar Tipps:
–> falls sie bereits woanders etwas gekauft haben, dann fragt sie wo und was es gekostet hat. Daraus kann sich ein nettes Gespräch entwickeln.
–> wenn jemand bereits längere Zeit vor eurem Stand steht, könnt ihr ihn fragen, ob er etwas bestimmtes sucht und es ihm dann zeigen.
–> erzählt einfach etwas über euch: „Ich bin heute zum ersten Mal hier und hätte nicht gedacht, dass hier so viel Betrieb ist und die Leute so viel kaufen“ blablabla.
Menschen mit denen man im Gespräch war, kaufen nach meiner Erfahrung häufig etwas und geben häufig etwas mehr dafür aus. Ihr müsst deshalb nicht gleich eure Seele für einen Euro verkaufen und quälende Small-Talks mit den griesgrämigsten Menschen dieser Welt führen, aber wenn euch ein sympathischer Interessent über den Weg läuft, dann quatscht ihn an, das kann richtig Spaß machen, wenn man sich einmal überwunden hat.
Eine zu offensive Ansprache kann die Leute aber auch vergraulen, manche wollen nicht angesprochen werden und reagieren mit sofortiger Flucht. Seid nicht zu aufdringlich, wenn der Angesprochene abweisend reagiert, dann lasst ihm seine Ruhe und tretet ein Stück zurück. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wer angesprochen werden möchte und wen das eher in die Flucht schlägt.
Zieht euch ordentlich an
Selbstverständlich geht man nicht mit den besten Klamotten auf den Flohmarkt, aber ein ordentliches und sauberes Freizeitoutfit sollte es schon sein. Niemand kauft gerne bei Händlern mit schmutzigen, abgerissenen Klamotten und fettigen Haaren. So ein Outfit färbt negativ auf die Waren ab und vergrätzt das Publikum. Raucher sollten sich die Kippe am Stand verkneifen, die wenigsten Leute suchen Waren, die sehr wahrscheinlich wie ein Aschenbecher riechen. Manche meiden bereits flüchtigen Zigarettenqualm wie die Pest.
Kleine psychologische Tricks verbessern den Umsatz
Der typische Flohmarktbesucher folgt dem Herdentrieb und schaut gerade zu zwanghaft alle Stände an, vor denen bereits mehrere Leute stehen. Auf der anderen Seite scheuen sich viele Kunden zu einem Stand zu gehen, vor dem sich niemand aufhält. Glaubt mir, würdet ihr jemanden dafür bezahlen einfach stundenlang vor eurem Stand zu stehen und Kaufinteresse zu heucheln, es würde sich für euch lohnen. Die Leute fühlen sich einfach wohler, wenn sie nicht alleine im Fokus des Händlers stehen. Falls ihr in Begleitung von Freunden oder Familie seid, dann stellt gelegentlich einen davon als „Pseudokunden“ vor euren Stand, das wird echte Kunden anziehen wie das Licht die Motten.
Häufiger hat man es mit Kunden zu tun, die nicht sicher sind, ob sie dieses oder jenes bei euch kaufen wollen. Denen kann man durch Verweis auf die Vorzüge oder Verwendungsmöglichkeiten der Ware oder einen Preisnachlass, den letzten Anstoß zum Kauf geben. Manchmal hilft auch der Hinweis, dass man von dieser Ware schon einige verkauft hat und nur noch ein Teil übrig ist….
Ihr könnt auch noch etwas als Gratiszugabe drauflegen um den Kauf attraktiver zu machen.
Jeder will ein Schnäppchen machen – So handelt ihr trotzdem den besten Preis für eure Waren aus
Wer auf dem Flohmarkt einkaufen geht, der möchte richtige Schnäppchen machen. Dementsprechend werden die wenigsten Leute auf euer erstes Preisangebot eingehen und stattdessen versuchen den Preis runterzuhandeln. Manche Käufer handeln euch gnadenlos runter, wenn ihr euch nicht richtig vorbereitet. Schon bevor der erste Interessent nach dem Preis für ein bestimmtes Teil fragt, solltet ihr genau wissen, was ihr dafür mindestens haben wollt. Fragt zunächst, was der Interessent für das Teil geben möchte und macht dann ein Gegenangebot, dass deutlich über eurer Mindestpreisvorstellung liegt. Beispiel: Der Interessent möchte 3 Euro für ein Kinderspielzeug geben, ihr wollt aber mindestens 5 Euro haben, dann macht ihm ein Angebot über 9 Euro und einigt euch in der Mitte bei 6 Euro.
Verabschiedet euch von dem Gefühl, dass Feilschen um jeden Euro peinlich ist, spätestens wenn euch jemand einen 10-Euro-Artikel für 2 Euro abgeschwatzt hat, werdet ihr eure vornehme Zurückhaltung bereuen.
Wichtig: Informiert euch vor dem Flohmarkt über das übliche Preisniveau für bestimmte Artikel, eine gute Orientierung bietet ein Blick in ähnliche und bereits beendete Angebote bei eBay. Wenn ihr so gar keine Preisvorstellung habt, dann schaut wie viel andere Flohmarkthändler vor Ort für ähnliche Waren verlangen.
Zu Beginn des Marktes solltet ihr auf eure Preisvorstellungen pochen und notfalls auch den Nichtverkauf riskieren, gegen Endes des Marktes solltet ihr deutliche Preisnachlässe geben, es sei denn, ihr wollt die Waren wieder mitnehmen und auf dem nächsten Flohmarkt erneut anbieten.
Die besten Tipps für Flohmarkthändler, so könnt ihr euren Gewinn deutlich steigern | Die Netz-Lupe
23. August 2014 @ 02:13
[…] Hier gehts zum zweiten Teil der Flohmarkt-Tipps mit Verhaltensregeln, psychologischen Tricks und Handelstrategien –> Teil 2 […]