Die Lebensmittelmotte ist ein weit verbreiteter Vorratsschädling, sie kommt in den „besten Familien“ vor und wird auch als Vorrats,- Haus,- Getreide,- oder Dörrobstmotte bezeichnet. Es handelt sich um einen Schmetterling aus der Familie der Zünsler, mit einer Körperlänge von 4 bis 10 Millimetern. Das Aussehen ist variabel, die Farbpalette der Flügel reicht von hellgrau über graugelb bis braun oder kupferrot.
Die Lebensmittelmotte lässt sich optisch einwandfrei von der typisch-strohgelb gefärbten Kleidermotte unterscheiden. Lebensmittelmotten ernähren sich ausschließlich von Nahrungsmitteln und haben kein Interesse an Textilien.
Der Lebenszyklus der Lebensmittelmotte – Know your enemy!
Die Lebensmittelmotte ist leider ein äußerst fruchtbarer Schädling. Bei normaler Zimmertemperatur von ca. 20 Grad dauert die Entwicklung von der Eiablage bis zur fertigen Motte etwa 74 Tage. In einem Jahr können so 4 bis 5 Mottengenerationen heranwachsen. Das Weibchen legt bis zu 300 Eier in die Nähe der Vorräte, aus denen schon nach 4-5 Tagen die kleinen weiß-gelben Raupen schlüpfen. Die Larven ernähren sich von Lebensmitteln, häuten sich mehrere Male und können eine Länge von bis zu 15 Millimetern erreichen. Zum Verpuppen verlassen sie die Nahrungsvorräte und suchen ein Versteck. Meistens bekommt man nur die ausgewachsene Lebensmittelmotte zu Gesicht, wenn sie durch die Schränke oder die Küche fliegt. Sie lebt nur knapp zwei Wochen und nimmt in dieser Zeit keine Nahrung auf. Während ihres kurzen Lebens pflanzt sie sich aber fort und sorgt für reichlich Nachwuchs.
Woran erkennt man den Befall durch Lebensmittelmotten?
Durch Lebensmittelmotten befallene Vorräte erkennt man an den Gespinsten. Häufig ziehen sie spinnwebenartige Fäden durch die Lebensmittel an denen kleine Krümmel kleben. Feste Nahrungsmittel, wie Nüsse, Schokolade oder Nudeln, werden von der Motte zerkleinert, die Packungen sind dann voller kleiner Partikel. Der eindeutige Beweis für den Befall mit Lebensmittelmotten ist natürlich die Motte selbst. Wenn man ein Tier im Schrank vorfindet, ist es schon zu spät, wo eine ist, sind fast immer noch viel mehr.
Woher kommen Lebensmittelmotten?
Entgegen der landläufigen Meinung, fliegen die Tiere nicht über offene Fenster in die Wohnung. Draußen können sie nämlich nicht lange überleben. Sie werden vielmehr durch Einkäufe eingeschleppt. Häufig stecken die Eier in der Ritzen der Verpackung oder im Produkt selbst. Schon eine Packung befallener Haselnüsse reicht aus um die Plage im ganzen Haushalt zu verbreiten.
Lebensmittelmotten bekämpfen – Erste Hilfe gegen Schädlinge
1. Alle Lebensmittel mottensicher verpacken!
Der wichtigste Schritt im Kampf gegen die Lebensmittelmotte ist der Entzug ihrer Lebensgrundlage. Das bedeutet konkret: alle Nahrungsmittel müssen luftdicht verschlossen werden. Offen stehende Packungen sind eine Einladung für die Motte, ihre Larven können sich aber auch durch feinste Spalten zwängen oder sich durch Plastiktüten durchnagen. Wirklich Schutz bieten nur fest verschließbare Schraubgläser. In der Regel hat man die nicht in ausreichender Menge zu Hause, auf Amazon kann man aber ein ganzes Schraubglas-Set für wenig Geld bestellen. Offensichtlich befallene Lebensmittel muss man entsorgen, alle anderen kommen in die Schraubgläser. Sollten sich daraus noch Lebensmittelmotten entwickeln, können sie zumindest nicht entweichen. Auf Amazon gibts eine große Auswahl an Schraubgläsern in verschiedenen Größen
2. Hygiene – Alle Lebensmittelreste restlos entfernen!
Trotz bester Hygiene steckt jede Küche voller Lebensmittelreste. Sie verberge sich unter oder hinter den Schränken, in den Ritzen der Zwischenräume usw. Nach Möglichkeit sollte man alle bis auf den letzten Krümmel entfernen.
Wer Lebensmittelmotten bekämpfe möchte, muss möglichst alle Eier und Puppen vernichten. Die Brut der Lebensmittelmotten steckt vor allem in den Küchenschränken, wo die Vorräte gelagert wurden. Hier geht man am besten zuerst mit dem Staubsauer rein und saugt mit voller Stärker alle Ritzen und Fugen aus. Anschließend wäscht man die Schränke gründlich mit hochkonzentrierter Essig-Essenz (gibt’s in jedem Supermarkt) aus, das tötet die Eier ab. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Löchern für die Einlegeböden. Viele Schränke haben auf den Innenseiten jede Menge vorgebohrte Löcher um die Böden in der Höhe zu verstellen. Das sind die perfekten Verstecke für die Eier und Larven der Lebensmittelmotte. Am besten geht man mit essiggetränkten Wattebäuschchen in jedes Loch und klebt sie anschließend mit einem dicken Klebeband zu.
3. Lebensmittelmotten mit Pheromonfallen fangen!
In der Regel wird man nicht alle Lebensmittelmotten, Eier und Larven erwischen. Irgendwo überleben immer ein paar und gründen die nächste Generation. Lebensmittelmotten sind unheimlich hartnäckig und schwer auszurotten. Viele Leute bekämpfen die Lebensmittelmotte über Jahre hinweg – ohne durchschlagenden Erfolg. Deshalb ist es notwendig einer Rückkehr der Schädlinge durch Pheromonfallen vorzubeugen. Sie locken mit ihren betörenden Duftstoffen die männlichen Tiere an, die auf dem Klebstoff ihr Leben aushauchen. Mangels Partner bleiben die Weibchen dann kinderlos und die Mottenplage findet ihr Ende.
4. Schlupfwespen – Die ultimative Lösung zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten
Wenn alles nichts gebracht hat und selbst die Pheromonfallen die Lebensmittelmotten nicht ausrotten konnten, gibt es nur noch eine Lösung: Schlupfwesepen. Schädlinge durch Nützlinge zu bekämpfen ist eine ebenso geniale wie effektive Idee – die wirklich funktioniert.
Auf Amazon kann man sich die Eier der winzigen und völlig ungefährlichen Schlupfwespen bestellen.
Dabei handelt es sich um die natürlichen Feinde der Lebensmittelmotte. Man hängt sie einfach in Form einer Brutkarte in den Schrank. Nach dem Schlüpfen machen sich die Miniwespen aktiv auf die Suche nach den Motteneiern und fressen sie auf. Die Nützlinge dringen bis in die letzte Ritze vor und geben nicht auf, bis sie alle Motteneier vernichtet haben. Wenn alle Eier beseitigt wurden, sterben die Schlupfwespen einfach ab und alle Mottenprobleme gehören der Vergangenheit an. Die Methode hat sich in der Praxis bewährt und war für viele das einzig wirksame Mittel gegen Lebensmittelmotten.
FAQ Lebensmittelmotten – Häufige Fragen und Antworten zum Thema Lebensmittelmotten
Können sich Lebensmittelmotten durch Plastiktüten fressen?
Ja, für die Larven der Lebensmittelmotte sind Plastiktüten kein Hindernis. Sie fressen sich einfach durch den Kunststoff um an die Lebensmittel zu gelangen. Das erklärt auch, warum man immer wieder original verschweißte Lebensmittelpackungen findet, die bereits von Getreidemotten befallen sind. Ein typisches Beispiel ist ein ungeöffneter Plastikbeutel mit Haselnüssen, der bei Einkauf noch sauber und unauffällig war, aber nach zwei Wochen Lagerung in einem Haushalt mit Lebensmittelmotten bereits von den Schädlingen befallen ist. Unter der Lupe sind dann kleine kreisrunde Löcher in der Plastikverpackung erkennbar, dort haben sich die Larven durch das Plastik gefressen.
Sind Lebensmittelmotten gesundheitsschädlich?
Die Larven der Lebensmittelmotten hinterlassen Kot und Gespinste in den Nahrungsmitteln und können Schimmelpilze und Milben übertragen. Die verunreinigten Lebensmittel sind für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet und gehören in die Mülltonne. Der Verzehr der kontaminierten Lebensmitteln kann zu Hauterkrankungen, Allergien und Magen-Darm-Erkrankungen führen. Von den erwachsenen Lebensmittelmotten geht keine direkte Gesundheitsgefahr für den Menschen aus. Sie haben weder Interesse am Menschen noch nehmen sie während ihres kurzen Lebens (2-3 Wochen) Nahrung auf.
Schützt Tupperware vor Lebensmittelmotten?
Nein, die Aufbewahrung von Lebensmitteln in Tupper bietet keinen ausreichenden Schutz vor Dörrobstmotten. Zwar können sich die Larven nicht durch den dicken Kunststoff fressen, die Tupperware schließt aber nicht dicht genug ab, um die Larven sicher auszusperren. Zwischen Deckel und Behälter gibt es immer feine Spalten durch welche die Larven ins Innere gelangen können. Nur Schraubgläser bieten echten Schutz vor Lebensmittelmotten. Sie schließen luft- und wasserdicht ab und sperren die Schädlinge sicher aus.
Lebensmittelmotten in Tierfutter
Tierfutter ist häufig von Lebensmittelmotten befallen. Das Trockenfutter für Hunde, Katzen, Vögel und Co zieht die Getreidemotten geradezu magisch an. Es ist nahrhaft, geruchsintensiv und schlecht verpackt. Die Lebensmittelmotten haben leichten Zugang über undichte Karton- und Plastikverpackungen und können sich in den üblicherweise großen Verpackungseinheiten lange Zeit ungestört vermehren. Nicht selten ist das Tierfutter schon beim Einkauf von Getreidemotten befallen. Aus Sicherheitsgründen sollte man Tierfutter nur in luftdicht verschließbaren Behältern lagern. Alternativ bietet sich die Lagerung außerhalb der Wohnräume an, beispielsweise auf dem Balkon oder in der Garage.
Lebensmittelmotten vom Nachbarn?
In Mehrfamilienhäusern können sich die Lebensmittelmotten von Wohnung zu Wohnung ausbreiten. Über den gemeinsam genutzten Hausflur haben die Schädlinge Zugang zu allen Wohnungen. Sie können über offen stehende Wohnungstüren oder Fenster einfliegen und so vom Nachbarn in die eigene Wohnung gelangen.
So genannte Messie-Wohnungen sind fast immer von Lebensmittelmotten befallen, hier besteht für alle Nachbarn ein erhöhtes Risiko.
Lebensmittelmotten an Dunstabzugshaube
Eine fettige Dunstabzugshaube ist wie eine Klebefalle für Lebensmittelmotten. Sie lassen sich auf der Oberfläche nieder und bleiben an der Fettschicht kleben. Manchmal sind tote Lebensmittelmotten auf der Dunstabzugshaube das erste Anzeichen für Mottenbefall im Haushalt. Dann gilt es schnell Gegenmaßnahme einzuleiten, bevor sich die Schädlinge weiter ausbreiten können.
Gehen Lebensmittelmotten an Textilien?
Nein, Lebensmittelmotten haben kein Interesse an Textilien, sie ernähren sich im Haushalt ausschließlich von Lebensmitteln. Sind Textilien von Motten befallen, handelt es sich um Kleidermotten.
Lebensmittelmotten, Eier, Larven und Puppen durch Einfrieren abtöten
Lebensmittelmotten, Eier, Larven und Puppen sind frostempfindlich. Durch das Einfrieren von Lebensmitteln bei -18 Grad, für die Dauer von einer Woche, werden alle Entwicklungsstadien des Schädlings sicher abgetötet.
Mit dieser Methode können Lebensmittel „gerettet“ werden, bei denen lediglich der Verdacht besteht, dass sie auch von Motten befallen sein könnten, weil sie beispielsweise neben kontaminierten Nahrungsmitteln gelagert wurden. Lebensmittel, die eindeutige Anzeichen von Mottenbefall zeigen, gehören dagegen sofort in die Mülltonne. Sie werden auch durch das Einfrieren nicht mehr genießbar.
Lebensmittelmotten, Eier, Larven und Puppen durch Hitze abtöten
Die Eier und Puppen der Lebensmittelmotten verstecken sich oft an unzugänglichen Stellen. Zu den typischen Verstecken zählen die Ritzen von Schränken und Schubladen oder die offenen Bohrlöcher für die Einlegeböden in Küchenschränken. Mit dem Staubsauger kann man an diesen Stellen nicht viel ausrichten, besser ist ein Fön. Sämtliche Entwicklungsstadien der Lebensmittelmotte sind hitzeempfindlich und können durch einen Fönen vernichtet werden. Dazu reicht es völlig aus, den Fön auf die höchste Stufe zu schalten und 2-3 Minuten heiße Luft in die Löcher und Ritzen von Schubladen und Schränken zu blasen.
Von Getreidemotten befallene Lebensmittel gehören in die Mülltonne. Besteht lediglich der Verdacht, dass eine Lebensmittelpackung von Motten befallen sein könnte, lohnt es sich alles für 1,5 bis 2 Stunden bei 60 bis 80 Grad in den Backofen zu packen, um eventuell vorhandene Motten, Eier, Larven und Puppen abzutöten. Dadurch muss man nicht alle vorhandenen Lebensmittel wegwerfen, nur weil sich Lebensmittelmotten in der Küche ausgebreitet haben. Die Methode eignet sich natürlich nur für hitzebeständige Lebensmittel. Alternativ bietet sich die separate Lagerung aller möglicherweise verseuchten Nahrungsmittel in luftdichten Schraubgläsern an. Wenn sich darin nach mehreren Wochen keine Motten gebildet haben, waren die Lebensmittel nicht von den Schädlingen befallen und können noch verzehrt werden.
Lebensmittelmotten Vorbeugung
Lebensmittelmotten werden entweder durch Einkäufe eingeschleppt oder sie gelangen durch geöffnete Fenster in die Wohnung.
Eingekaufte Lebensmittel sollte man immer gleich aus der Verpackung entnehmen und in luftdicht verschließbaren Schraubgläsern lagern. Dadurch können sich eventuell eingeschleppte Motten nicht ausbreiten. Bei besonders gefährdeten Produkten wie Tierfutter (Trockenfutter) ist die Lagerung außerhalb von Wohnräumen (beispielsweise auf dem Balkon oder in der Garage) sinnvoll. Vor einfliegenden Motten schützen Fliegengitter an den Fenstern und Türen. Grundsätzlich sollten Lebensmittel nie lange offen herumstehen um keine Getreidemotte anzulocken.
Lebensmittelmotten - Wie Schrank reinigen?
Wenn Lebensmittelmotten in einem Schrank auftauchen, hat sich folgendes Vorgehen zur Reinigung bewährt:
1. Alle offensichtlichtlich mit Lebensmittelmotten befallenen Nahrungsmittel wegwerfen und alle anderen Lebensmittel in luftdichte Schraubgläser packen. Sollten anschließend noch Motten schlüpfen, bleiben sie in den Schraubgläsern gefangen und können sich nicht mehr weiter ausbreiten.
2. Den betroffenen Schrank mit dem Staubsauger gründlich aussaugen, dabei mit dem spitzen Aufsatz in die Ecken und Borlöcher gehen.
3. Mit dem Fön 2-3 Minuten heiße Luft in die Ritzen und in dieBohrlöcher der Einlegeböden blasen. Dadurch werden versteckt liegenden Eier, Larven und Puppen abgetötet.
4. Den Schrank mit Essig-Essenz gründlich auswaschen.
Können Lebensmittelmotten ohne Nahrung überleben?
Eine ausgewachsene Lebensmittelmotte hat eine Lebenserwartung von nur 2-3 Wochen und nimmt in dieser Zeit keine Nahrung mehr zu sich. Sie konzentriert sich ganz auf die Fortpflanzung und die Eiablage. Wie lange die Larven der Motte ohne Nahrung überleben können, ist bisher nicht bekannt.
Lebensmittelmotte und natürliche Feinde
Die Lebensmittelmotte hat in menschlichen Behausungen keine natürlichen Feinde. Gelegentlich verirrt sich eine Motte in die Netze von Weberknechten und Hausspinnen, diese einzelnen „Todesfälle“ können die Gesamtpopulation aber nicht entscheidend reduzieren. In der freien Natur sind Schlupfwespen (Trichogramme) die größten Feinde der Lebensmittelmotten. Die mikroskopisch kleinen Parasiten legen ihre Eier in den Eiern der Dörrobstmotten ab. Aus den Eiern schlüpfen dann Schlupfwespen statt Lebensmittelmotten. Dieses Spiel setzt sich so lange fort, bis alle Motten vernichtet wurden und es keine Motteneier mehr gibt. Dann verenden auch die winzigen Schlupfwespen und zerfallen zu Staub. Diese Schlupfwespen sind für den Menschen völlig harmlos und es gibt sie mittlerweile auch für die Anwendung in den heimischen vier Wänden. Die Bekämpfung von Getreidemotten durch Nützlinge ist eine bewährte Methode und häufig die einzige Chance die Schädlinge komplett zu beseitigen. Eine Bezugsquelle für die Schlupfwespen habe ich weiter oben im Text verlinkt.