Enten mit Brot füttern – Ja oder Nein?
Ist Brot als Futter für Enten geeignet?
Ich glaube jeder hat schon Mal die Enten im Park mit altem Brot gefüttert. Es macht ja auch Spaß!
Die Tiere stürzen sich mit Begeisterung auf die Brotstückchen und können gar nicht genug davon bekommen. So ist allen geholfen, könnte man meinen. Das alte Brot landet nicht in der Mülltonne und die Enten müssen keinen Hunger leiden. Eine Win-Win-Situation? Leider nicht!
Weshalb man Enten nicht mit Brot füttern sollte
Brot ist für Enten wie Fast Food: Es ist schnell verfügbar und es schmeckt superlecker – aber es macht auf Dauer krank! Wenn Enten regelmäßig mit Brot gefüttert werden, nehmen sie zu viel Salz und zu viel Zucker auf, aber zu wenig von den Nährstoffen, die sie für ein gesundes Entenleben benötigen.
Stockenten besorgen sich ihre Nahrung durch das Gründeln am Boden des Gewässers, wo sie Wasserpflanzen, kleine Fische, Insekten und Würmer fressen. Die Futtersuche ist mit einem gewissen Aufwand verbunden und wenn die Tiere zwischen gesundem Futter vom Teichgrund oder Fast Food aus der Brottüte wählen können, werden sie immer zum ungesunden Futter greifen. Durch diese einseitige Ernährung können die Tiere schnell Mangelerscheinungen entwickeln und krank werden.
Es gibt noch weitere Gründe, die gegen Brot als Futter für Enten sprechen:
- Trockenes Brot quillt nach dem Schlucken auf und kann den Hals und Magen der Tiere verstopfen. Lebensgefahr!
- Bei der Fütterung im Wasser sinken häufig Teile des Futters herab und verfaulen auf dem Grund des Gewässers. Durch die Fäulnisprozesse wird dem Gewässer Sauerstoff entzogen, den die Fische zum Überleben benötigen. Im schlimmsten Fall kann der ganze Teich „umkippen“ und sich in eine tödliche Falle verwandeln.
- Mit den Brotresten gelangen jede Menge Nährstoffe in den Teich, die das Wachstum von Algen fördern. Es kann eine regelrechte Algenpest entstehen. Bei der Zersetzung der abgestorbenen Algen wird dem Gewässer ebenfalls viel Sauerstoff entzogen und es droht „umzukippen“.
- Ein Mal ins Wasser geworfenes Brot lässt sich nicht mehr einsammeln. Alles was die Enten verschmähen, bleibt zunächst auf dem Wasser schwimmen und lockt Ratten an!
- Enten sind Wildtiere. Wenn sie regelmäßig gefüttert werden, verlieren sie aber ihre natürliche Scheu vor dem Menschen. Dadurch steigt das Risiko für Unfälle und Übergriffe durch Tierquäler.
Was ist artgerechtes Futter für Enten?
Wer unbedingt Enten füttern möchte, sollte zu artgerechtem Futter greifen. Im Handel gibt es spezielles Wasservogelfutter. Es besteht aus verschiedenen Samen und Getreidesorten und enthält alle Nährstoffe, die unsere heimischen Wasservögel benötigen.
Folgende Futtermittel eignen sich ebenfalls für Enten:
- klein geschnittene Stücke von weichgekochten Kartoffeln
- klein geschnittenes Obst und Gemüse, wie Bananen, Trauben, Tomaten, Äpfel, Birnen
- Haferflocken
- Kleie
- Eicheln
- gewaschener Mais aus der Dose (sehr beliebt bei Schwänen!)
- handelsübliches Hühnerfutter
- Salate (auch der Strunk!)
Enten richtig füttern – Weniger ist mehr!
Wie bereits erwähnt, sind unsere heimischen Wasservögel nicht auf die Fütterung durch den Menschen angewiesen.
Wer sie dennoch füttern möchte, sollte folgendes beachten:
- Spezielles Wasservogelfutter ist ideal für Enten und allen anderen Futtermitteln vorzuziehen.
- Immer nur an Land füttern, nie im Wasser!
- Abstand zu den Tieren halten. Sie sollen die Scheu vor dem Menschen nicht verlieren.
- Weniger ist mehr! Nur kleine Mengen verfüttern.
- Obst und Gemüse in kleine schnabelgerechte Stücke schneiden.
- Keine schimmeligen oder faulen Nahrungsmittel verfüttern!
- Keine gesalzenen, zuckerhaltigen oder gewürzten Speisen (Brot, Kuchen, Pizza, Kekse usw) verfüttern!
- Zurückgebliebene Futterreste aufsammeln und entsorgen!
Brot ist für Wasservögel grundsätzlich nicht geeignet! Wer dennoch Brot verfüttern möchte, sollte auf folgendes achten:
- Kein trockenes und kein schmimmeliges Brot geben!
- Brot nicht ins Wasser werfen, nur an Land füttern!
- Das Brot in kleine Bröckchen teilen und nur kleine Menge anbieten.
- Wenn schon Brot verfüttert wird, dann Vollkornbrot und kein Weißbrot (Toastbrot).
- Alle Reste nach der Fütterung einsammeln und entsorgen!
Wie bereits oben erwähnt, gibt es genug gesunde und artgerechte Alternativen zum Brot.