FAQ Buchsbaumzünsler – Fragen und Antworten zum neuen Buchsbaumschädling
Woher kommt der Schädling, wie sieht er aus und wie kann ich die nimmersatten Raupen vernichten? Welche Mittel wirken zuverlässig gegen den Zünsler und wie kann ich meine schönen alten Buchsbäume vor dem Schädling schützen?
Diese und viele weitere Fragen werde ich in dieser Fragen-und-Antworten-Sammlung klären. Die Informationen habe ich aus vielen seriösen Quellen zusammengetragen. Ihr bekommt das geballte Wissen zum Thema “Buchsbaumzünsler” und könnt im Kommentarbereich eigene Erfahrungen schildern oder Fragen stellen! Die Liste wird fortlaufend erweitert.
Der Buchsbaumzünsler ist ein Schmetterling aus der Familie der Crambidae und stammt aus Asien. Sein ursprünglicher Lebensraum liegt in China, Japan, Indien und Korea. Im Jahr 2006 tauchte der Schädling erstmals in Deutschland auf. Zunächst wurde er nur in Baden-Württemberg beobachtet, später auch in Hessen, NRW, Niedersachsen, Berlin und Brandenburg. Sehr wahrscheinlich ist der Zünsler als blinder Passagier mit dem internationalen Pflanzenhandel nach Deutschland gelangt. Er kommt mit dem mitteleuropäischen Klima gut zurecht und breitet sich hierzulande immer weiter aus.
Die Zünslerraupen verbringen den Winter gut geschützt in Kokons im inneren Geäst der Buchsbäume. Wenn im Frühjahr die Temperaturen regelmäßig über 7 Grad steigen, verlassen sie ihre Verstecke und beginnen die Buchsblätter abzufressen. Die neue Buchsbaumzünsler-Saison beginnt hierzulande im März oder April und endet im September/Oktober. Die erste Befallskontrolle sollte deshalb bereits Anfang März erfolgen.
Zur Verpuppung ziehen sich die Raupen des Buchsbaumzünslers ins Innere der Buchsbäume zurück. Sie suchen einen geschützten Ort zwischen den Zweigen, heften sich kopfüber an einen Zweig und verwandeln sich in eine Puppe. Das Puppenstadium dauert ca. 14 Tage, danach schlüpft der fertige Buchsbaumzünsler und fliegt davon.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmetterlingen, überwintert der Buchsbaumzünsler als Raupe und nicht als Puppe. Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, ziehen sich die Raupen ins schützende Dickicht der Buchsbäume zurück. Dort spinnen sie aus Blättern, Zweigen und Spinnfäden einen schützenden Kokon für den Winter. Erst im Frühjahr, wenn die Temperaturen regelmäßig über 7 Grad liegen, verlassen die Raupen ihr Versteck und beginnen wieder zu fressen.
Die gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers verwandeln sich nach der Verpuppung in einen schönen seidigen Kleinschmetterling, siehe Foto. Tagsüber versteckt er sich unter den Blättern von Pflanzen, erst in der Nacht wird er aktiv (Nachtfalter) und pflanzt sich innerhalb seines kurzen Lebens (8 Tage) fort. Der Kleinschmetterling erreicht eine Flügelspannweite von 4 bis 4,5 cm und richtet selbst keine Schäden an, nur seine Raupen sorgen für den gefürchteten Kahlfraß.
Ein milder Winter mit leichtem Frost bereitet dem Buchsbaumzünsler keine Probleme. Erst wenn die Temperaturen unter –10 Grad fallen, sterben seine Eier und Larven ab. Ein strenger Winter kann die Population des Buchsbaumzünslers erheblich reduzieren.
Ja, der Buchsbaumzünsler kommt jedes Jahr wieder. Die anfängliche Hoffnung, dass der Einwanderer aus Asien den deutschen Winter nicht überleben werde, hat sich zerschlagen. Seit seinem ersten Auftreten im Jahr 2006, trat er jedes Jahr wieder auf und hat sich immer weiter verbreitet.
Bislang sind keine Vergiftungen von Menschen oder Tieren durch den Buchsbaumzünsler bekannt. Viele Gartenbesitzer fassen die Raupen mit bloßen Händen an, dennoch gibt es bisher keine Berichte über allergische Reaktionen oder andere gesundheitliche Probleme. Es gilt jedoch als sicher, dass der Buchsbaumzünsler Giftstoffe enthält. Er nimmt sie durch den Fraß an den giftigen Buchsbaumblättern auf und es ist durchaus denkbar, dass diese Gifte auch Menschen oder Tiere schädigen können. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte die Schädlinge nur mit Handschuhen anfassen und dafür sorgen, dass die abgelesenen Raupen nicht von Haustieren gefressen werden.
Der erwachsene Buchsbaumzünsler hat einen Aktionsradius von ca. 5 Kilometer. Längere Strecken legt der Nachtfalter im Laufe seines kurzen Lebens (ca. 8 Tage) nicht zurück. In der Praxis reichte der geringe Aktionsradius aus, um sich deutschlandweit zu verbreiten. Wenn ein Anwohner einer Straße den Buchsbaumzünsler im Garten hat, haben ihn bald auch alle Nachbarn.
Bisher sind keine Buchsbaumsorten bekannt, die nicht vom Buchsbaumzünsler befallen werden. Es wurde lediglich beobachtet, dass der Schädling die kleinblättrigen und langsam wachsenden Buchssorten gegenüber den großblättrigen Sorten bevorzugt.
Lohnt es sich neue Buchsbäume anzupflanzen, wenn der Buchsbaumzünsler die alten Bestände zerstört hat? Diese Frage stellen sich zurzeit viele Gartenbesitzer. Der Deutsche Gartenbauverband rät mittlerweile von Neuanpflanzungen in den wärmeren Regionen Deutschlands ab. Im Südwesten, dem Rhein-Main-Gebiet und den Rheinland, sei der Buchsbaumzünsler so präsent und aktiv, dass die Bekämpfung einen zu hohen Aufwand erfordere. Gartenexperten raten immer häufiger zu Ersatzpflanzen, die ähnlich wie Buchs aussehen, aber nicht vom Zünsler gefressen werden.
Ich denke, dass es sich auf lange Sicht in ganz Deutschland nicht mehr lohnen wird, große Buchsbaumpflanzungen vorzunehmen. Es kostet einfach zu viel Zeit und Geld eine große Buchsbaumhecke auf Dauer vor den ständigen Angriffen des Schädlings zu schützen. Der Pflegeaufwand für einzelne Buchsbäume ist deutlich geringer, hier kann man schon durch regelmäßiges Absammeln der Raupen oder Abspritzen mit dem Hochdruckreiniger für effektiven Schutz sorgen. Wir müssen nicht komplett auf den schönen Buchsbaum verzichten, aber den Bestand reduzieren, wenn wir nicht ständig gegen den Zünsler kämpfen wollen.
Der Buchsbaum ist nicht die einzige Wirtspflanze des Buchsbaumzünslers. Die Raupen fressen auch die Blätter der Purpur Stechpalme (Ilex purpurea), des Japanischen Spindelstrauchs (Euonymus japonicus), des Pfaffenhütchens und des Flügel-Spindelstrauchs ( Euonymus alatus).
Vom Befall anderer heimischer Pflanzen ist nichts bekannt. Der Buchsbaumzünsler ist also kein Allesfresser, der sich bei Bedarf quer durch den Garten frisst, wie beispielsweise die Spanische Wegschnecke.
Der Buchsbaumzünsler ist keine heimische Art, sondern ein Einwanderer (Neozoon) aus Asien. Er wurde 2006 zum ersten Mal in Deutschland festgestellt und sehr wahrscheinlich durch den internationalen Pflanzenhandel eingeschleppt. Bisher gilt Baden-Württemberg als der erste Ort, in dem der Buchsbaumzünsler gesichtet wurde. Von dort breitete er sich immer weiter aus. Womöglich konnte er an verschiedenen Orten gleichzeitig Fuß fassen, schließlich werden Buchsbäume aus Asien im gesamten Bundesgebiet verkauft.
Heute, 13 Jahre nach seiner „Landung“ in Deutschland, ist der Schädling praktisch flächendeckend zu finden. Es mag noch einzelne Regionen geben, die vom Buchsbaumzünsler verschont wurden, doch das wird sich bald ändern. Es ist sinnlos, Landkarten mit den mutmaßlichen Verbreitungsgebieten in Deutschland zu erstellen. Sie sind nur eine Momentaufnahme, der Zünsler kann jederzeit in Regionen auftauchen, die bisher verschont blieben. In den letzten Jahren war der Befallsdruck am Oberrhein, in Hessen, NRW und Berlin besonders stark, das kann sich aber jederzeit ändern.
Als der Buchsbaumzünsler 2006 zum ersten Mal in Deutschland auftauchte, hatte er noch keine Fressfeinde. Getreu dem Motto: „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“, haben unsere Vögel lange Zeit einen Bogen um den Einwanderer aus Asien gemacht. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Mittlerweile gibt es zahlreiche glaubhafte Berichte, wonach Spatzen, Meisen, Drosseln, Buchfinken, Sperlinge und Rotschwänzchen, Jagd auf die Zünslerraupen machen. Diese sind nahrhaft und müssen nur von den Buchsbäumen gepflückt werden. Besonders beliebt sind die Raupen bei Spatzen und Meisen. Die Vögel sitzen zum Teil in Scharen auf den Buchsbaumhecken und sammeln die Larven ab. Bei einzelnen Wespen- und Spinnenarten stehen die Zünslerraupen auch auf dem Speiseplan.
Nach meiner Erfahrung gibt es vier bewährte Methoden zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers:
1. Manuelles Absammeln der Raupen und Ausschneiden befallener Äste.
2. Die Raupen und Eier mit dem Hochdruckreiniger von den Buchsbäumen spritzen.
3. Verhüllen der Buchsbäume mit engmaschigen Netzen um den Falter an der Eiablage zu hindern.
4. Einsatz von Spritzmitteln wie Raupenfrei Xentari von Neudorff.
Raupenfrei Xentari ist ein biologisches Spritzmittel auf Basis nützlicher Mikroorganismen. Der natürliche Wirkstoff “Bacillus thuringiensis subspec. aizawai” ist unbedenklich für Bienen und andere Nützlinge. Das Mittel ist zugelassen für den Einsatz im ökologischen Landbau. Er wirkt gezielt gegen schädliche Schmetterlingsraupen, wie den Buchsbaumzünsler, Frostspanner oder Kohlweißling. Xentari Raupenfrei wird mit Wasser vermischt auf die Pflanzen gesprüht und beim Fressen von den Raupen aufgenommen. Der Wirkstoff zerstört die Darmwände der Schädlinge, wodurch sie verenden.
Das Pulver gemäß Gebrauchsanweisung mit Wasser vermischen (3 Gramm Pulver auf 3 Liter Wasser genügen) und die fertige Spritzlösung mit einem Drucksprühgerät auf den Buchsbaum sprühen. WICHTIG: Die Pflanze von allen Seiten gründlich mit der Spritzlösung benetzen, auch die Blattunterseiten und das innere Geäst. Hierfür ist ein Drucksprühgerät mit langer Messinglanze ideal, damit erreicht ihr auch die Gespinste zwischen den Ästen, wo sich die Raupen gerne verstecken.
Es ist nicht notwendig, die Spritzlösung direkt auf die Eier und die Raupen aufzubringen. Der Wirkstoff “Bacillus thuringiensis) wirkt als Fraßgift und wird beim Fressen der benetzten Blätter aufgenommen. Wenige Stunden nach Aufnahme des Giftes, hören die Raupen auf zu fressen, 3–5 Tage später fallen sie tot zu Boden.
Tipp: Gebt eine Prise Haushaltszucker in die Spritzlösung, das regt den Appetit der Raupen an, wodurch sie mehr fressen und mehr von dem Gift aufnehmen.
Bei der Anwendung und an den Folgetagen sollte die Außentemperatur bei mindestens 15 Grad liegen. Das erhöht die Wirksamkeit, weil die Raupen bei warmem Wetter mehr fressen und dadurch mehr Gift aufnehmen als bei kühleren Temperaturen. Der Bacillus thuringiensis ist uv-empfindlich und wird durch die normale Sonneneinstrahlung innerhalb von 4 bis 10 Tagen soweit abgebaut, dass er seine Wirkung verliert. Sollte nach der Anwendung eine besonders sonnige Wetterphase einsetzen, ist es sinnvoll die Spritzung schon nach 5–7 Tagen zu wiederholen. Eine erneute Spritzung ist auch nach starken Regenfällen erforderlich oder wenn sich nach 10 Tagen immer noch lebende Raupen auf dem Buchsbaum zeigen.
Die fertige Spritzlösung ist nicht lagerfähig. Die Mischung aus 3 Gramm Xentari Raupenfrei und 3 Litern Wasser, reicht laut Hersteller bei einer Pflanzenhöhe von 50 cm für eine Fläche von 50 qm.
Der Buchsbaumzünsler nimmt das Mittel durch seine Fraßtätigkeit auf. Es haftet auf den Buchsblättern und gelangt mit dem Pflanzenmaterial in den Darm der Raupen. Der Wirkstoff, der “Bacillus thuringiensis”, produziert einen Giftstoff, der die Darmwände der Insekten zerstört. Schon wenige Stunden nach Aufnahme des Bacillus hören sie auf zu fressen, 3–5 Tagen später sterben sie ab und fallen zu Boden. Raupenfrei Xentari wirkt sowohl gegen junge als auch gegen alte Raupen, wobei Jungraupen empfindlicher reagieren. Raupen, die zu wenig vom Wirkstoff aufgenommen haben, überleben die Behandlung, zeigen in der Folge aber eine geringere Fortpflanzungsrate.
Der Wirkstoff von Raupenfrei Xentari ist UV-empfindlich und baut sich innerhalb von 4 bis 10 Tagen auf der Pflanzen ab. Danach ist er nicht mehr ausreichend wirksam. Bei anhaltend sonniger Wetterlage geht der Abbau durch die UV-Strahlung schneller vonstatten, in dem Fall sollte man die Spritzung bereits nach 5–7 Tagen wiederholen. Sollte es in den Tagen nach dem Ausbringen des Mittels zu starken Regenfällen kommen, ist die wiederholte Anwendung ebenfalls zu empfehlen. Raupenfrei Xentari entfaltet seine optimale Wirkung bei Außentemperaturen von mindestens 15 Grad, weil die Raupen bei wärmer Witterung mehr fressen und dadurch mehr vom Wirkstoff aufnehmen.
Raupenfrei Xentari ist nach der Anwendung nur 4 bis 10 Tage wirksam. Das Mittel verfügt über keine Langzeitwirkung, deshalb ist es nicht sinnvoll vorbeugend zu spritzen. Die Anwendung sollte erfolgen, sobald sich die ersten Raupen, Gespinste oder Fraßschäden zeigen. Dann ist der richtige Zeitpunkt zum Spritzen der Buchsbäume gekommen. Wer noch früher reagieren möchte, muss ab März regelmäßig nach den ersten Anzeichen für einen Buchsbaumzünslerbefall suchen und die Buchsbäume von Außen und Innen kontrollieren. Manchmal gelingt es die Winterquartiere der Schädlinge im Dickicht der Buchsbäume aufzuspüren. Dort sitzen die Raupen in Kokons aus Blättern und Gespinsten und warten auf das Frühjahr.
Zu den bewährten Mitteln zählen unter anderem:
Raupenfrei Xentari von Neudorff (Wirkstoff: Bacillus thuringiensis)
Spruzit Schädlingsfrei von Neudorff (Wirkstoff: Natur-Pyrethrum in Kombination mit Rapsöl)
Bio Schädlingsfrei Neem von Bayer (Wirkstoff: Neemöl)
Careo Schädlingsfrei von Celaflor (Wirkstoff: Acetamiprid)
Einige Buchsbaumbesitzer schwören auf Algenkalk zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers, andere wiederum halten den natürlichen Stoff für unwirksam. An Algenkalk scheiden sich die Geister. Der Gartenexperte des Südwestdeutschen Rundfunks, Volker Kugler, hat sich in diesem Artikel ausführlich zum Thema geäußert. Der Experte weist darauf hin, dass es bis heute keine stichhaltigen wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Algenkalk gegen den Buchsbaumzünsler gibt. Vielmehr habe das regelmäßige Einstäuben der Buchsbäume negative Folgen. Der Kalk lege sich nämlich wie eine lichtundurchlässige Schicht auf die Blätter und könne dadurch die lebenswichtige Photosynthese behindern. Der Buchs erlebe das Einstäuben wie einen Vulkanausbruch, bei dem der Ascheregen das Sonnenlicht verdecke. Langfristig könne der Buchs durch Lichtmangel eingehen. Darüber hinaus könne der feine Algenkalk die Spaltöffnungen der Buchsblätter verstopfen und dadurch den Gasaustausch der Blattzellen reduzieren. Die Folge: Der Stoffwechsel der Zellen wird gestört und das Wachstum der Pflanze gehemmt. Außerdem führe das regelmäßige Auftragen von Algenkalk zu einer Übersäuerung des Bodens, wodurch der Buchs Probleme bekommen könne genügend Nährstoffe aufzunehmen. Der Gartenexperte hatte einen Praxistest mit Algenkalk in den Gärten rund um das Residenzschloss in Ludwigsburg in Baden-Württemberg durchgeführt aber vorzeitig abgebrochen: “Wir haben unsere Versuche inzwischen abgebrochen, weil wir keinen Sinn mehr darin sehen. Auch optisch sind die eingestaubten Buchspflanzen absolut nicht ansprechend. Übrigens ist Algenkalk nicht als Pflanzenschutzmittel zugelassen. Beim Umgang ist wegen der genannten möglichen Auswirkungen auf die Pflanzen Vorsicht geboten!”
Statt Algenkalk benutzt der Gartenexperte das Mittel Dipel ES Raupenfrei. Es enthält den Wirkstoff “Bazillus thuringiensis”, wirkt als Fraßgift selektiv auf die Raupen die am Buchsbaum fressen und ist ungiftig für andere Insekten und Menschen. Im Testgarten hätten zwei Spritzungen im Frühjahr und im Sommer ausgereicht, um den Buchsbaumzünsler zu vernichten.
Der Buchsbaumzünsler stellt keine Gefahr für Mensch und Tier da und ist deshalb nicht meldepflichtig.
Nein, der Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) gehört zur Familie der Crambidae. Diese Schmetterlingsfamilie zählt weltweit über 11700 verschiedene Arten. Die meisten leben in den Tropen, in Mitteleuropa sind nur ca. 230 Arten heimisch. Die Crambidae-Arten werden häufig als Rüsselzünsler bezeichnet und zählen nicht zu den sogenannten „Eulenfaltern“. Der Buchsbaumzünsler ist keine Eulenart.
Manchmal kriechen die Raupen des Buchsbaumzünslers die Hauswand hoch, weil sie einen geschützten Ort zur Verpuppung suchen. Meistens handelt es sich aber um die Raupen des Kohlweißlings, die ähnlich aussehen. Buchsbaumzünslerraupen verpuppen sich am liebsten im Dickicht von Buchsbäumen. Egal ob Kohlweißling oder Buchsbaumzünsler, die Raupen hinterlassen keine Schäden am Haus und kriechen in der Regel auch nicht durch die Fenster ins Innere.
Es gibt immer wieder Berichte, wonach sich die Raupen des Buchsbaumzünslers über Kapuzinerkresse und Kohlgemüse hermachen. Dabei handelt es sich um eine Verwechslung mit den ähnlich aussehenden Raupen des Kohlweißlings. Der Buchsbaumzünslers frisst weder an Gemüse noch an Kapuzinerkresse.
Vom Buchsbaumzünsler befallenes Schnittgut gehört nicht auf den Kompost oder in die Grüne Tonne, sondern in die Restmülltonne. Dadurch können sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten. Alternativ kann man das Schnittgut auch verbrennen (falls erlaubt!) oder in eine Regentonne stecken um die Eier und Raupen zu ertränken.